Eine spirituelle Reise durch Japan’s Schreine: Körper und Seele im Einklang. Der Shintoismus und der Buddhismus sind dominierend in Japan. Finde hier wertvolle Erfahrungsberichte über die spirituelle Erfahrung durch Japan.
Buddhismus & Shintoismus
Der Shintoismus und der Buddhismus sind die beiden dominierenden religiösen Traditionen in Japan, aber sie unterscheiden sich in manchen Dingen sowohl in ihrer Philosophie als auch in ihren Praktiken.
Shintoismus:
Der Shintoismus ist die indigene Religion Japans und basiert auf der Verehrung von Kami, einem spirituellen Wesen, die in der Natur und in allem Lebendigen existiert. Das können Bäume, Flüsse, Tiere und Ahnen sein. In Shinto Schreinen beten die Menschen, sie danken oder bitten um Segen für Gesundheit und Glück und für die Natur.
Die Rituale fokussieren sich auf Reinigung, Dankbarkeit und die Verbindung zur Natur. Der Schwerpunkt liegt auf der Verehrung des Lebens und der Natur und somit gibt es keine spezifische Lehre über das Leben nach dem Tod.
Buddhismus:
Der Buddhismus lehrt im Gegensatz den Weg zur Befreiung vom Leiden durch Erleuchtung, das Nirvana. Laut den Lehren des Buddha ist das Leben von Leiden geprägt das durch Verlangen und Anhaftung entsteht. Um dieses Leiden zu überwinden gilt es den Weg der Erleuchtung zu gehen, der zu einem Zustand der inneren Ruhe, Freiheit und Weisheit führt. Das Nirvana ist der Zustand jenseits von Leiden und Wiedergeburt.
Buddhistische Tempel sind Orte der Meditation, des Lernens und der spirituellen Praxis die den Gläubigen helfen den Weg zur Erleuchtung zu finden. In diesen Tempeln widmen sich die Menschen der Meditation, insbesondere der Zen-Meditation, dem Studium der Lehren des Buddha und der Achtsamkeit. Die Rituale und Praktiken im Tempel unterstützen die Überwindung von Verlangen, Egoismus und Anhaftung um inneren Frieden und geistige Klarheit zu erlangen. Der buddhistische Weg betont die Bedeutung von Mitgefühl, Weisheit und Ethik, um das Leiden der Welt zu lindern und das persönliche Ziel der Erleuchtung zu erreichen.
Ablauf Besuch eines Shinto- Schrein Besuches
In einem Shinto Schrein wird Kami verehrt, das sind Götter oder Geister der Natur. Die spirituelle Reise beginnt oft schon beim Betreten des Geländes.
Torii:
Der erste Schritt auf dem Weg zu einem Schrein ist oft das Durchgehen eines Torii, eines markanten roten Torbogens. Dieser symbolisiert den Übergang in einen heiligen Raum und trennt die Welt der Menschen von der Welt der Götter. Das Torii ist ein sehr kraftvolles Symbol und markiert den Beginn einer Reise, die sowohl spirituell als auch mental ist.
Reinigung:
Vor dem Betreten des Schreins ist es üblich sich zu reinigen. Es gibt vor dem Schrein immer einen Wasserreinigungsbereich wo man sich mit Wasser die Hände und meist auch den Mund wäscht, um sich symbolisch von Unreinheiten zu befreien. Diese Reinigung ist ein Ritual der Achtsamkeit und Vorbereitung und Reinigung auf die spirituelle Erfahrung.
Münze werfen:
Das Werfen einer Münze in eine Opferschale symbolisiert eine Opfergabe an die Kami und dient als Zeichen der Wertschätzung und Respekt. Gleichzeitig kann es auch als Spende für den Schrein verstanden werden und wird manchmal mit einem Wunsch oder Bitten an die Kami verbunden.
Gebet:
Als erstes unterscheiden wir noch ob es beim Schrein eine Glocke hat. Wenn ja, dann wird diese geläutet damit du dich mit den Kami verbindest. Sollte es keine haben, dann beginnt man mit den folgenden Schritten:
Vor dem Schrein verneigt man sich aus Respekt zweimal und klatscht zweimal in die Hände um Kami über das Gebet aufmerksam zu machen. Danach kommt das stille Gebet. Meist wird um eine Bitte um Segen gebeten oder als Akt der Dankbarkeit gebeten. Vielfach wird auch für gute Ernte gebeten da sich im Shintoismus alles um die Natur dreht.
Omikuji Orakel
Ein Omikuji ist eine traditionelle Praxis in japanischen Schreinen und Tempeln, bei der man durch das Ziehen eines Zettels eine Vorhersage oder ein Orakel erhält. Dieses Ritual wird sowohl in Shinto Schreinen sowie Buddhistischen Schreinen angeboten. Der Zettel enthält in der Regel eine Botschaft mit einer Prognose zu verschiedenen Aspekten des Lebens wie Glück, Gesundheit, Liebe oder Karriere gibt.
Meist wird aus einem Behälter ein Stäbchen gezogen welches eine kleine Zahl besitzt damit du den richtigen Zettel aus der Box mit deinem Orakel nehmen kannst.
Es gibt bei den Zettel gute sowie schlechte Botschaften und Omen. Und auch diese werden unterschieden in
- Dai-kichi: Großes Glück
- Kichi: Glück
- Chū-kichi: Mittleres Glück
- Sō-kichi: Kleines Glück
- Kyou: Unglück
- Daikyō: Großes Unglück
Ein gutes Omen wird nach Hause genommen. Bei einem schlechten Omen läuft es aber etwas anders. Der Zettel wird an einen Baum oder an einem speziell für die Zettel vorgesehene Ort beim Schrein aufgehängt und somit das schlechte Schicksal wieder dem Buddha oder der Kami überlassen damit das Unglück abgewendet wird.
Viele Omikuji sind auf alt japanisch geschrieben und auch für Locals sind sie manchmal sehr schwer detailliert zu übersetzen.
Meditationen
Buddhistische Tempel in Japan sind Orte der Meditation, des Gebets und der spirituellen Praxis. Besonders bekannt sind die Zen Tempel die der Zen Buddhismus Tradition folgen. Vorallem die Sitzmeditation, die Zazen, spielt eine zentrale Rolle. Auch ein wichtiger Bestandteil bei den Tempeln ist der Zen Garten der zur Meditation und Besinnung anregt. Der Garten ist oft minimalistisch gestaltet, mit Steinen, Sand, Pflanzen und manchmal auch Wasser. Der Zen-Garten fördert Ruhe und Fokus, unterstützt die innere Einkehr und hilft den Geist zu beruhigen so kann die Praxis der Zazen Meditation verstärkt werden.
Eines der berühmtesten Beispiele ist der Ryoan-ji Tempel in Kyoto mit seinem weltbekannten Zen Garten. Der Garten besteht aus weißen Kieseln, auf denen 15 Steine in einer scheinbar zufälligen Anordnung platziert sind. Das Besondere an diesem Garten ist, dass du nur 14 Steine gleichzeitig sehen kannst egal von welchem Punkt du den Garten betrachtest. Dies symbolisiert die Unvollständigkeit der menschlichen Wahrnehmung und die Begrenztheit des Wissens.
Der Garten ist ein Ort der Meditation der den Besucher zur Reflexion anregt. Die Steine und ihre Anordnung vermitteln die Idee das die wahre Natur des Lebens und des Geistes oft im Verborgenen liegt und nur durch Achtsamkeit und Meditation entdeckt werden kann und nicht mit unserem eigentlichen Auge.
Bedeutung des Rauches
In vielen Schreinen und Tempeln in Japan spielt der Rauch eine wichtige Rolle für die spirituelle Praktiken.
Im Shintoismus wird der Rauch von Räucherstäbchen verwendet um Reinigung und Schutz zu fördern. Besucher lassen den Rauch über sich wirbeln, um negative Einflüsse zu vertreiben und Gesundheit zu erlangen.
Im Buddhismus symbolisiert der Rauch von Räucherstäbchen die Reinigung und die Verbindung zur spirituellen Welt. Er hilft den Geist zu beruhigen und fördert die Konzentration während der Meditation. Der Rauch wird auch als heilend betrachtet und soll körperliche und geistige Beschwerden lindern.
Gohei Wedel
In einigen Shinto Schreinen findet man den Gohei, ein weicher federartiger Wedel den man sich ebenfalls über Kopf und Körper schwingt und ist eine Art Reinigungs- und Schutzritual. So werden negative Energien und Unreinheiten vertrieben. Manchmal wird dies auch während einer Zeremonie durchgeführt, wobei der Priester den rituelle Wedel schwenkt um Kami zu spüren und den Raum spirituell zu reinigen.
Tōshō Bodenglocken
Anders als in den Shinto Schreinen wo die Glocke hängt und geläutet wird um Kami auf das Gebet aufmerksam zu machen gibt es in manchen buddhistischen Tempeln eine Bodenglocke auf die man mit einem Schlägel einen Gong erzeugen kann und danach das Gebet innerlich sprechen darf. Ganz bekannt ist die Kiyomizu-no Daikoku-bell im Kiyomizu-dera Tempel in Kyoto. Auch soll der Klang der Glocke negative Energien vertreiben und Segen bringen. Eine Glocke aktiv zu läuten und selber erklingen zu lassen ist nur in ganz wenigen Tempeln üblich und deshalb ein ganz besonderes spirituelles Erlebnis.